Faszientraining | Die Wirkungsweise von myofaszialen Leitbahnen | Teil 1

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Faszientraining oder Faszienmobilisation sind inzwischen keine Fremdwörter mehr.

Mit dem Faszienhype wurde der breiten Öffentlichkeit das Thema Faszien zugänglich gemacht und vielen bewusst, dass Muskeln nicht nur ihre spezifische Aufgabe erfüllen,

sondern in ein größeres „Netz“ eingewoben sind. Thomas W. Myers schuf mit seinem Buch „Anatomy Trains – myofasziale Leitbahnen“ ein umfassendes Werk zum

Verständnis der myofaszialen Leitbahnen. In den folgenden Ausgaben der Bodymedia werden hierzu fünf umfangreiche Artikel verfasst und die Wirkungsweise der Faszien im Detail betrachtet.

BodyCROSS FaszientrainingWarum Faszientraining?

Ein wichtiger Hintergrund zur Entwicklung des Faszientrainings bzw. der Faszienmobilisation ist die Erkenntnis, dass die überwiegende Mehrheit der Überlastungsschäden im Sportbereich nicht die Muskelfasern, Knochen, Bandschreiben oder kardiovaskulären Strukturen betreffen, sondern auf ein Versagen des faserigen, kollagenen Bindegewebes des Bewegungsapparates zurückzuführen ist. Selbst die sogenannten Muskelfaserrisse treten fast nie innerhalb der roten Muskelfasern auf, sondern in deren weißlich kollagenen Faserverlängerungen.

Beim Faszientraining wird angenommen, dass sich das fasziale Gewebe auf wiederkehrende und dosierte Belastungsreize so anpasst, dass dieses den Herausforderungen zukünftig noch besser gewachsen ist.
Während in der Regel moderate Belastungen ausreichen, um langfristiges Wachstum der Muskelfasern zu fördern, sind deutlich höhere Belastungen nötig, damit die mit den Muskeln verbundenen Sehnen und Sehnenplatten gekräftigt werden. Aus diesem Grund geht man davon aus, dass bei einem üblichen Muskelkräftigungs- oder Herzkreislauf-Training nicht garantiert ist, dass damit auch das Fasziengewebe optimal und nachhaltig trainiert wird. Insbesondere beim Funktionellen Fitnesstraining werden die faszialen Gewebestrukturen besonders intensiv und nachhaltig trainiert bzw. mobilisiert. Durch den ganzheitlichen Ansatz des Trainings sowie den damit verbunden funktionellen Bewegungsabläufen
kommt es schon nach wenigen Trainingseinheiten zu spürbaren erfolgen. Unterstützend werden bei dieser
Trainingsform Hartschaumrollen (Blackroll) oder auch Tennisbälle eingesetzt.

BodyCROSS Faszientraining

Aufbau der Faszien

Im Volksmund auch Bindegewebe genannt, durchzieht dieses Netzwerk der Faszien den Körper in alle Richtungen. Im Wesentlichen bestehen die Faszien aus Kollagen- und wenigen Elastin-Fasern. Diese sind in eine Grundsubstanz aus Wasser und Zucker-Eiweiß-Verbindungen eingebettet. Eine der wesentlichen Besonderheiten der Faszien ist die Anpassungsfähigkeit an wiederkehrende Zugbelastungen. Durch diese Belastungen wird das Bindegewebe zunehmend fester und widerstandsfähiger. Die Faserrichtung passt sich hierbei individuell den primären Zugrichtungen an.

Bei jüngeren Menschen weist das Fasziengewebe häufig eine scherengitterartige, gerade ausgerichtete sowie deutlich ausgeprägte Wellenstruktur auf, während bei älteren Menschen eine ungerichtete Faserstruktur ähnlich einem Filzgewebe vorherrscht.

Diese Eigenschaften gehen bei Bewegungsmangel sowie mit zunehmendem Alter verloren. Im Fasziengewebe bilden sich dann zunehmend ungeordnete Querverbindungen. Das Bindegewebe verliert somit seine Elastizität und es bilden sich Verklebungen und Verfilzungen. Eine Vielzahl von Studien hat ergeben, dass sportliche Belastungen den vermehrten Umbau der faszialen Grundstruktur in Richtung Wellenstruktur bewirken. Außerdem kommt es zu einer erhöhten elastischen Speicherkapazität und einer verbesserten Zugfestigkeit des Fasziengewebes.

Lesen Sie Sie jetzt Teil 1 und machen Sie sich mit den Grundlagen des Faszientrainings vertraut.

Anatomy Trains | Die Wirkungsweise von myofaszialen Leitbahnen

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Vielen Dank an Jonathan Schneidemesser | Bodymedia Chefredakteur